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Lia: "Es entstehen tolle Freundschaften"

Letztes Jahr befand ich mich in derselben Situation wie wahrscheinlich viele andere Jugendliche auch: Das Abitur - hier die Matura - in der Tasche, aber noch recht planlos, was die Zeit danach angeht. Direkt studieren wollte ich auf keinen Fall, sondern erst einmal etwas ganz Anderes machen, wobei ich zum einen mich selber besser kennenlernen und zum anderen etwas Nützliches tun kann. Also machte ich mich auf die Suche nach verschiedenen Möglichkeiten, bis ich erst bei der Seite des europäischen Solidaritätskorps, kurz ESK, und dann später bei der Seite der youngCaritas Bozen landete.

 

Nun lebe ich für ein Jahr hier in Bozen zusammen mit Hanna und Elise, zwei weiteren europäischen Freiwilligen aus Frankreich, die mittlerweile nicht mehr nur Mitbewohnerinnen, sondern auch unglaublich tolle Freundinnen sind. Gemeinsam arbeiten wir im Büro der youngCaritas, wo wir verschieden Aktivitäten für Jugendliche organisieren wie zum Beispiel einen Kleidertauschmarkt oder einen CaféTalk. Auch machen wir viel Sensibilisierungsarbeit, ich hatte die Möglichkeit Workshops zu verschiedenen sozialen Themen in Schulen zu begleiten, wir haben Aktionen zu verschiedenen Welttagen geplant, Informationsflyer und Instagram-Posts erstellt und vieles mehr. Neben meiner Arbeit in der youngCaritas habe ich die Möglichkeit in einem andren Dienst der Caritas mitzuhelfen. Da mir besonders die Arbeit mit Kindern Spaß macht, fahre ich seitdem zweimal die Woche in das Flüchtlingsheim Casa Noah in Prissian, wo ich den größeren Kindern bei den Hausaufgaben helfe und mit den kleineren spiele. Diese Arbeit kann manchmal sehr anstrengend sein, aber meistens gehe ich doch mit einem guten Gefühl nach Hause. Es lässt einem einfach das Herz aufgehen, wenn man sieht, wie sie sich freuen, einen zu sehen, wie sie Fortschritte mit dem Lernen machen und einem Stück für Stück mehr vertrauen.

Während dieses Jahres habe ich vieles gelernt, bin selbstbewusster geworden und sicherer in dem, was ich tue. Ich habe gelernt, mich auf verschiedenste Menschen einzulassen und viele neue Freundschaften geschlossen, die sicherlich noch lange halten werden. Außerdem habe ich Italienisch, Französisch und sogar etwas Dialekt gelernt. Ein solches freiwilliges Jahr kann ich jedem nur empfehlen. Für mich ist die Zeit wie im Flug vergangen und ich werde viele tolle Erinnerungen, die mir niemand wieder nehmen kann.


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