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Kostbare Lebensmittel auf dem Müll

In Italien verrotten jedes Jahr 17 Millionen Tonnen Getreide, Obst und Gemüse schon auf dem Feld, weil sie gar nicht erst geerntet werden. Sind die Lebensmittel zu klein, zu dick, haben sie kleine Schönheitsfehler oder weicht ihre Farbe von der gewünschten nur minimal ab, werden sie einfach aussortiert oder gar nicht erst geerntet. So beginnt die Lebensmittelverschwendung schon auf dem Feld. In den Supermärkten angekommen, wird Ware, die nahe am Mindesthaltbarkeitsdatum liegt, gar nicht erst angenommen und bei schon reiferen Früchten gleich die gesamte Ladung in den Müll geworfen. Dabei sind die meisten Lebensmittel, die weggeworfen werden gar nicht schlecht, sondern werden einfach aussortiert, weil die Verpackung Mängel hat oder die Regale für neue Waren gelehrt werden müssen. Aus 100 Kilo Abfällen könnten noch 30 bis 40 Kilo Essbares herausgefiltert werden. Aber die Unternehmer machen mehr Umsatz, wenn sie frische Ware in die Regale stellen. Somit wird auch von vielen Bäckereien verlangt, dass die Regale bis zu Ladenschluss gefüllt sein müssen, sodass der Konsument die gesamte Auswahl an Broten morgens wie abends geboten bekommt. Was nach Ladenschluss übrig bleibt landet größtenteils im Müll. Im Durchschnitt wirft ein Bäcker 10 bis 20 Prozent der Tagesproduktion weg. Das meiste Brot und Gebäck im Mülleimer ist tagesfrisch oder höchstens altbacken, könnte aber noch gut gegessen werden. Trotzdem wird jedes fünfte Brot als Abfall entsorgt. Ebenso in den Privathaushalten landet immer wieder vertrocknetes oder verschimmeltes Brot im Abfall. Die Entsorgung ist aber nicht nur moralisch problematisch sondern es bedeutet auch eine Verschwendung von Ressourcen wie Ackerboden, Wasser, Arbeitsenergie, Verarbeitung und Transport, welche für die Erzeugung eingesetzt wurden. Für die Herstellung von einem Kilogramm Brot werden z.B. 1.300 Liter Wasser benötigt. Die Überproduktion von Brotwaren wird mit dem Willen des Konsumenten begründet, welcher zu jeder Zeit volle Regale erwartet. Dabei gibt es viele verschiedene Möglichkeiten die Verschwendung von Brot zu vermeiden: Brot hat nahezu den gleichen Brennwert wie Holz und könnte so von den Bäckereien als Heizung für ihre Backöfen genutzt werden. Der Konsument könnte seinen Einkauf besser überlegen, wie viel Brot gebraucht wird, das Brot einfrieren und bei Bedarf entnehmen und hart gewordenes Brot zu andern Speisen, wie Knödel weiterverarbeiten. Jeder einzelne von uns trägt eine gewisse Verantwortung für die enorme Lebensmittelverschwendung und auch jeder einzelne kann mit seiner oder ihrer Handlung dazu beitragen, dass Lebensmittel verwendet und nicht verschwendet werden.
Ein Bericht von Nadine Kritzinger

Lebensmittelverschwendung, Essensvernichtung, wertvolle Nahrungsmittel im Müll
youngCaritas setzt sich mit dem Thema bewusster Konsum und Lebensmittelmüll auseinander - unten die endgültige Version des kurzen Videos "Tasty waste"!
youngCaritas bietet auch Workshops für Oberschulen zu diesem Thema an! Informationen unter T. 0471 304 333 oder info@youngcaritas.bz.it


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